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Pannoniaring 27.-29.6.2008 |
Tja, etwas verspätet, aber immerhin, kommt hier nun eine Kurzzusammenfassung des Rennevents am Pannoniaring in Ungarn. Natürlich bin ich am Abreisetag, den 26.6., viel zu spät mit dem Einladen fertig geworden. Eigentlich wollte ich pünktlich zum Anpfiff des Halbfinalspiels der Fußbal-EM Spanien-Rußland um 20:45 in Ungarn sein. Doch daraus wurde nichts. Die erste halbe Stunde habe ich nach ca. 8h Reisezeit inkl. Tankpausen leider verpaßt. Das Ergebnis ist ja bekannt, die Spanier haben die Russen mit 3:0 vom Platz gejagt. Der Abend ging schonmal schlecht los und sollte sich so auch erst einmal fortsetzen: der Grill für das gepflegte Abendmahl sprang nicht ordnungsgemäß an! Gerettet wurde der Abend in letzter Sekunde - bevor der Grill atomisiert werden konnte - durch eine Grill-Leihgabe der Ostfriesenfraktion aus Köln und Bergisch Gladbach (das ist dem Vernehmen nach irgendwo bei Köln) ... die mich für die nächsten 3 Tage dankenswerter Weise als Waisenkind in ihren Reihen aufnahmen (siehe Fotos). Oder war das die Rheinlandfraktion? Egal, auf jeden Fall waren es sehr nette und wohlerzogene Aufzünder - was in sich eigentlich schon ein Widerspruch ist. Noch dazu handelte es sich um kaum verständliche Wesen, die ständig mit einem seltsamen nicht-bajuwarischen Getränk, das sie "Kölsch" nannten, mit mir anstoßen wollten und dabei in einem barbarischen, rheinischen Singsang einander zuproßten und zur Krönung des Ganzen noch versuchten, unwahre Heldengeschichten aus ihrer fernen Jugendzeit zum Besten zu geben. Kein Wunder, daß es die Römer nicht über den Rhein geschafft haben! Tag 1: Also, wie ging es am ersten Renntag eigentlich los? Uffzyndas Alzheimer ist nach einem Monat Uffzynda-Abstinenz schon wieder so weit fortgeschritten, daß es schwierig wird, sich an alle Einzelheiten zu erinnern. Da hilft auch der bestellte Kurzhub-Gasgriff von einem barbarischen Zubehörhändler aus St. Augustin dem Gedächtnis nicht auf die Sprünge, denn der ist ja noch nicht mit den rheinischen Postkutschen bei ihm angekommen. Die Erinnerung fällt schwer, aber der erste Tag hatte wohl so etwas wie ein Zeittraining für die noch anstehenden Rennen im Programm. Also fahren wir mal los, dachte ich, und machen uns warm. Schnelle Runden fahren wir dann später. In Kurve 4, ich glaube es war der 2. oder 3. Turn, hörte dann einfach die Straße auf. Uffzynda (also ich), fuhr aber noch zu schnell um anzuhalten. Die Linkskurve war auch schon nicht mehr im Blickfeld, dafür kam das Kiesbett immer näher. Kein Problem, doch nicht für Uffzynda, solche Situationen hat er schon 1000 und 1mal mit Bravour gemeistert. Leider war der Kies recht tief und das Vorderrad bohrte sich in die Steinchen hinein, was natürlich hervorragend aber auch sehr abrupt bremste und *bautz*, lag Uffzynda das erste Mal des Tages auf dem Bart. Na schön, so geht das nicht, mit dir habe ich sowieso noch eine Rechnung offen (Anmerkung: gemeint ist der Pannoniaring). Aufsitzen! Weiter geht's. Noch ein paar Runden am Nachmittag, und dann fing es an wie aus Eimern zu regnen. Das ging bis in den späten Abend so, also war nichts mehr mit Zeittraining am ersten Tag, Pech gehabt. Streckenplan Pannoniaring/Ungarn Das Ende des ersten Renntages ließ ich schließlich mit meinem rheinländischen Tross gemütlich bei ein paar wenigen Biers und leckerem Grillgut ausklingen...zumindest war es so geplant. Wie am Vorabend fing leider abermals der Grill das Bocken an und wollte einfach nicht richtig heiß werden. Trotz Grillanzünder, Brennspiritus und wertvollem Super wollte die Kohle einfach nicht brennen. Die eingesetzten Steinkohle-Briketts waren als Grund des Übels schnell ausgemacht (das war natürlich auch schon am Vorabend klar!), die einen Helium-Flash zur Zündung benötigen, welcher aber gerade nicht zur Verfügung stand. Nach etlichen Stunden Mühsal kam der Kölner Barbar names Jochen aus seinem bergisch-kölnisch-gladbacher Planwaggon mit einem Fön heraus, der ihm scheinbar gerade auf den Kopf gefallen war, sonst wäre der garantiert nicht damit aufgetaucht. Mit ungewohnter Gebläsetechnik anstatt Staublunge war der Grill dann schnell heiß und brannte noch die ganze Nacht hindurch, als wir längst schon alle satt gegessen und schlafen waren. Tag 2: Nach der Siegerehrung der 7-Runden-Sprinter - für den 14. Platz gab es zwar jede Menge Applaus aber keinen Pokal - kam ungewohnte Hektik auf. Einige Leute rannten verwirrt umher und stammelten etwas von einer "Suche" bzw. "Rennpartner"...gelegentlich hörte man auch "3-h-Rennen". Ahso, das war ja auch noch, nämlich von 18-21 Uhr! Eigentlich wollte Uffzynda diese Tortur für Mensch und Maschine auslassen, aber den schmeichelhaften Umwerbungen zweier Mitaufzynder konnte sein Ego nicht widerstehen. So machten sich ein Team aus zwei Düsseldorfer Recken (Frank und Stefan, der Rennstreckenfotograf) mit Uffzynda gemeinsam an den Start, um die Konkurrenz zu entzaubern. Die Kölner Barbaren, die mir Unterschlupf gewährten, waren natürlich von der Tatsache, daß Uffzynda mit zwei Düsseldorfer Kollegen gemeinsam aufzünden sollte, hellauf begeistert und wünschten ihnen von Herzen recht recht viel Glück. Mit drei Startern ergaben sich natürlich eine Unmenge an Vorteilen, die wir nutzen wollten, um ganz nach vorne zu fahren. Einerseits konnte jeder eine halbe Stunde fahren und dann ausruhen und kam dann erst nach einer Stunde wieder dran. Jeder Fahrer sollte also 2x30 min aufzünden. Andererseits waren die beiden Düsseldorfer und unser Uffzynda in etwa gleich schnell. Man könnte sagen, es hat sich ein regelrechtes Triumvirat gesucht und gefunden! Diese Vorteile im Vergleich zur schnöden Masse drittklassiger Mitaufzynder wurden leider nur teilweise genutzt, denn jeder der Triumvirn begang für sich fatale Fehler, so daß die Truppe letztendlich nur auf Platz 16 kam. Man könnte sagen, ein Fehler zog den anderen nach sich. Zunächst verpeilte unser LeMans-Starter den Start (ohne Zündschlüssel für das Aufzyndgerät startet es sich schlecht), dann überholte der sehr schnelle Düsseldorfer Fotograf bei gelber Flagge, was 5 Strafminuten nach sich zog, fuhr beim Einbiegen in die Boxengasse eine Pilone um (10 ? Strafsekunden), und unser übermotivierter Uffzynda erlebte sein nächstes Waterloo in Pannonien: Warum klebt auf einmal soviel Dreck am Visier? Und was knirscht da so zwischen den Zähnen, das ist ja Sand! "Wo bin ich, und wo ist mein Mopped? Um mich herum nur Kies...und da kommt auch schon ein Motorrad geflogen. Das wird wohl das von Uffzynda sein, da gehen wir doch lieber mal einen Schritt zur Seite..." In seinem zweiten 30-min Turn, gleich in der ersten Runde, rutschte Uffzynda in der berüchtigten Rechts ganz hinten am Kurs (Kurve 10) beim Anbremsen über das Vorderrad ins Kiesbett. Die Onboard-Cam lief mit, so daß man diesen Kurztripp in der Videosektion anschauen kann. Angesichts dieser Pleiten, Pech und Pannen, hat sich das Fränkisch-Düsseldorfer Triumvirat recht wacker geschlagen. Dank sei dem unbekannten vierten Aufzynder, der für die schnellen Wechsel das richtige Timing vorgab und den schlecht organisierten Triumvirn etwas taktischen Schliff verpaßte. Die Siegerehrung um 21 Uhr erlebten wir aus den hinteren Reihen, eigentlich schade. Aber Spaß hat's unendlich gemacht!!! Die Rheinlandfraktion aus Köln hatte sich inwischen um 2 weitere Barbaren vergrößert: Daniel und Andre, der aus Uffzyndas zerstörtem Camcorder (da war doch ein Sturz irgendwann im 3-h-Rennen?) dann noch das Band heraus operierte, sonst würde es in der Videosektion gar keine Filme dieses Events geben! Die Düsseldorfer Truppe, mit der Uffzynda das Rennen bestritt, gesellte sich zu uns, und dennoch kam es zu keinen Messerstechereien. Düsseldorfer und Kölner lieben sich im Grunde doch. Man darf sie nur nicht fragen, welche Stadt die schönere oder welches Bier das bessere sei. Da der Grill die letzten beiden Abende schon genug Probleme bereitete, wurde in dieser großen Gruppe am Abend bei Mario im Restaurant gegessen. Auch Robert von Prospeed gesellte sich dazu, und es wurde ein lustiger Abend. Die Barbaren Jochen und Harry fuhren mit ihrem Planwaggon noch in der Nacht zurück in die rheinische Heimat. Bis spät in die Nacht war Uffzynda noch damit beschäftigt, seine kiesgestrahlte Suzuki für das 17-Runden-Rennen am Sonntag wieder flott zu bekommen. Detlef, schon wieder ein rheinländischer Barbar *wah*, half tatkräftig mit...vielen Dank! Da muß irgendwo ein Nest mit Rheinländern sein, in das unser Uffzynda hineingestochen hat, anders läßt sich diese heimtückische Anhäufung kölschtrinkender Barbaren nicht erklären! Nach etwas Smalltalk mit Stefan, dem Düsseldorfer Rennstrecken-Fotografen, sank ich in meine Koje. Für die Rückfahrt am nächsten Morgen wollte ich halbwegs fit sein. Sie war dann ebenso problemlos wie die Herfahrt am Donnerstag, mit Ausnahme einer leichten Rippenprellung, die ich mir beim Sturz im 3-h-Rennen zugezogen habe . Aufzynden ist wie Urlaub für Geist und Körper.... gut, eher weniger für den Körper, dafür umso mehr für den Geist! Man kommt mental erholt zuhause an und freut sich wieder auf eine ereignisreiche Arbeitswoche. Das nächste Mal wird es erst in 4 Wochen wieder soweit sein, dann auf ein Neues in Oschersleben, hoffentlich mit denselben Knalltüten wie in Ungarn, das wäre schön! |
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